Die Rede unseres Hoppeditz vom 11.11.2019

Endlich ist es soweit:
Wir starten in unsere diesjährige Jubiläumssession 2019/2020.

In diesem Jahr handelt es sich – anders als geplant – bei unserem Hoppeditz um unseren ersten Vorsitzenden, Tim A. Küsters. 

Dies ist seine Rede:

Helau!
Den Sommer habe ich verschlafen,
doch kommt mir nicht: wir waren die Braven.
Durch die kleinste Fensterritze,
seh‘ ich Euch und denk mir: spitze!

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Hättet ihr mich nicht geweckt,
wär‘ ich sicher aufgeschreckt.
Was in Thüringen geschehen,
lässt die Müdigkeit vergehen.
Hören die da nicht den großen Knall?
Da war doch mal ein Mauerfall!
Und dann wählt die Hälfte flott:
Nazis, Linke, noch mehr Schrott.

Wer kann mir sowas erklären?
Leute: wir müssen uns wehren!
Höcke, Gauland und von Storch:
Naziparolen! Steht auf und horcht!

Wer meint: die bringen uns die Wende
Denke bitte auch ans Ende!
Die streben weiter an die Macht.
Dann wird dem Spaß der Gar ausgemacht.

Dann erwacht statt blauem Traum,
alter brauner Nazischaum.

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Schaue ich dann nach Berlin,
möchte ich gleich weiterzieh‘n.
Bei der SPD, fürwahr,
sucht man jetzt den Superstar.
Chefin war Andrea Nahles;
Bätschi sagte sie: das war es.

Darauf wurde fix beschlossen:
Wir brauchen zwei Spitzengenossen.
Dann reisten alle Kandidaten,
in den letzten Schrebergarten.
Ich bedaure heute schon,
wer bald sitzt auf diesem Thron.
Die verwalten dann die Mängel
obendrein ganz viel Gequengel.
In zwei Jahren, das ist klar,
gibt es dann den nächsten Star.

Und auch bei der CDU
Hat Annegret gar keine Ruh‘.
Merz bleibt weiter zu nichts nütze,
außer eitler Heckenschütze.

Er kann einfach nicht verknusen,
dass regieren Damenblusen.
Trump und er und andre Machos,
meinen einfach: sie sind zeitlos.
Weit gefehlt! Seht die Signale:
Macht doch bitte mal die Aale.

Neue Fragen, alte Männer,
das passt nicht, sagt jeder Kenner.
Und nun warten wir gespannt,
wer regiert bald unser Land.

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Auch im Kleinen wird sich vermehrt:
Ich spreche hier von Kaiserswerth.
Was gibt es ernst‘res im ganzen All,
als organisierten Karneval.
Da spielt man nicht die erste Rolle
Und zieht sich zurück auf seine Scholle.
Man gründet dann im großen Schein
Einen eig’nen Karnevalsverein.
Ich kann das wirklich nicht verstehen.
Wie kann sich so lassen gehen?
Ich hoffe es kommt nicht der Fall:
In Kaiserswerth gar kein Karneval.

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!
Singt man den Pilleschlager noch,
heißt’s „kleene Stadt“ – ach weh mir, doch:
wächst Angermund so schrecklich weiter
Dann wird der neue Text recht heiter.

Dann wird der „Busch“ auch ausradiert.
Ende mit dem Text „tradiert“.
Dann singen wir bald fröhlich dumm:
Ich bin nun mal ne Großstadtjong.
Hier recken sich bald nur noch Kräne
Und Düsseldorf hat weiter Pläne.

Auf ‘nem Plan sah ich erschrocken:
Einen riesengroßen Brocken.
Da fordert doch ein echter Wurm:
Angermund braucht einen Turm.
sechsundzwanzig Etagen hoch.
Ist der noch dicht, man sicher froch.
Wir haben einen schlanken Turm,
der trotzt seit Jahrhunderten dem Sturm.
Sankt Agnes mit dem gold‘nen Hahn.
Da stand schon mancher Herr Kaplan.
Das passt für mich zur „kleenen Stadt“.
Schöne Häuser, eher platt.

Im Sommer rief die Stadt: kommt her!
Wir bauen auf dem Acker leer.
Das Gebiet östlich „Zur Lindung“
dafür wollen wir ne Bindung.
Ein Moderator kam mit Karten,
und der Geisel gleich mit Spaten.

Die Dame sagte: weißes Papier.
Ich dachte mir so: wer glaubt das hier?

Vor manchen Tagen kursierten,
Zahlen, die man dann frisierte.
Düsseldorf stellt sich auf dumm
Und druckst bei Zahlen hilflos rum.

Eines ist doch allen klar:
Hier bleibt nicht so, wie es war.
Die Schule ist schon jetzt zu klein.
Auch in die Kitas passt nichts mehr rein.

Darum lautet mein Appell:
Baut Infrastruktur und das ganz schnell!
Erst müsst ihr für die Menschen heute sorgen
bevor ihr denkt an die von Morgen!

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Doch jetzt kommt’s ganz ungelogen:
Ein Bauland heißt: Wacholderbogen.
Das glaubt doch nur ein Kind mit Windel.
Alle anderen nennen es einfallsreich.

Wo einst Taprogges Werke standen
Hörst du jetzt die Bagger branden.
Die bauen da, das glaubst du nie;
Eine kleine Kolonie.
36mal heißt’s Reihensteher
Ein Haus ist für den Aufseher.
Parken dürfen 13 Gäste.
Ein Baugebiet ganz ohne Feste?
Ach nein ich bin ganz fasziniert:
Feiern werden terminiert!
Das ist im Kaufpreis inbegriffen
Auf zwanzig Jahre – wie gerissen!
Und für eine Million,
gibt‘s architektonische Revolution.

Und auch an die Kinder ist gedacht!
Gegenüber bald jedes ein Praktikum macht.
Dann kann die Helikoptermutter
Mittags bringen auch das Futter.
Vater ist dann gleich zur Stelle
Holt das Kind ab an der Schwelle.
Und obendrauf fährt dann im Exzess
Im schnellen Takt der Rhein-Ruhr-Express.

Leute lasst Euch doch nicht foppen:
Wer zahlt für Grundstücke hier die Moppen?
Wer macht im Rathaus Türen auf?
Immobilienhaie im Eurorausch!

Wer hier wohnt der muss sich fragen:
Wie viel kann ich noch ertragen?
Was verträgt die „kleene Stadt“
Damit sie noch Charakter hat?

Und damit ihr es nicht verpennt:
Im Herbst wählt ihr den Rat, das Parlament.
Und auch im Bezirk da müsst ihr entscheiden,
wen kann ich denn so richtig leiden?

Fühlt den Leuten auf den Zahn!
Denn Düsseldorf hat Größenwahn!
Trefft Eure Wahl im Herbst bewusst.
Sonst steigt noch mehr der große Frust.
Stellt die richtigen Fragen schlau.
Fragt: wie hältst Du’s mit dem Bau?
Für mich da kann nur der regieren,
wer auch etwas tut kapieren.
Mauschler, Zocker, Hinterzimmer,
solche Leute gibt es immer.
Doch ich denke mi‘,
ihr seid doch kein blödes Vieh.
Denn das wählt sich mit Gelächter,
seinen eignen blut‘gen Schlächter.

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Jahrelang habt ihr gerufen:
Wo bekomme ich nen Kuchen?
Wo ein Eis? Wo nen Kaffee?
Bekomm ich Besuch aus Übersee.

Anna sagte uns: „Hallo“
eröffnete Café Gateaux.
Und mit Da Pian man weiß,
haben wir nun auch schon Eis.

Nun geh ich die Straße lang und schiele,
da ist jetzt noch ne zweite Diele.
Und weiter bin ich dann gezottelt
Auch das Café hat sich verdoppelt.

Für alle gäbe es genug,
wäre Angermunder klug.
Und es bleibt beim alten Spiel,
verdienen kannst du hier nicht viel.
Denn überall das ist doch klar:
Ist es einfach wunderbar.
Nur zu Hause, das taugt nicht.
Oh, was sagt er da der Wicht?
Ich meine kauft am eignen Ort.
Nur so bleibt hier der Heimathort!
Kehren alle Angermunder ein,
können die Wirte zufrieden sein.

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Auf der Kö wird’s immer voller
Keine Gäste, sondern Roller.
Daran übt man dann voll Würde,
wie man überspringt ne Hürde.
Und jeder Juppi rast geschwind,
mit dem Roller durch den Wind.

Da man so die Umwelt schont,
macht man es dann wie gewohnt.
Wenn die Lust ist abgerissen
wird der Roller weggeschmissen.
Vier Betreiber in der Nacht,
sammeln, dass es tags nicht kracht.

Für mich bleibt da nur betroffen,
auf die bess’ren Zeiten hoffen.
Packt die Dinger wieder ein.
Schafft Busse und Bahnen, schön und rein.
Es überlegt so mancher dann,
ob der Wagen bleiben kann.

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Mutter Erde ist am Röcheln.
Mit jedem Grad ein weit’res Köcheln.
Auch Düsseldorf muss sich dann fragen:
Wie lange kannst du das ertragen?

Feinstaub, Stickstoff, Umweltgifte,
wer war es, der die Welt versiffte?
Pack Dir an die eig’ne Nase!
Du lebst doch in der kleinen Blase!
Hauptsache du lebst deinen Traum.
Alles andere ist für dich nur Schaum.

Jeden Morgen Blechlawine,
gleich bis hin zur Schulgardine.
Die Dinger heißen SU-Pfau.
Damit stellt man(n) sich zur Schau.
Gockel und auch manche Mutti,
fühlen sich nur damit tutti.
Und mit der Zerstörungskraft
Ist jede Strecke schnell geschafft.

Geisel schaltet stumpf auf stur.
Es kam die dritte Umweltspur.
Wie bei einem Herzinfarkt,
der Verkehr jetzt nur noch hakt.
Jeden Morgen Umweltspur,
für die Pendler ne Tortur.
Den Motor an, in Reih‘ und Glied,
hallo, Stickstoff-Dioxid.
Zur Arbeit nicht vor dreizehn Uhr.
So läuft es auf der Sonderspur.
Keiner fährt und alle stoppen.
Das ist der Weg zum Cityshoppen.

Und im Stau steh‘n Politessen.
Fragst Du: hab ich was ausgefressen?
Drehen sie nur schweigend und stumm
Das Handgelenk genüsslich um.
Du zahlst dann den Geisel-Zoll.
Für’s Parken auf der Straße – ne dicke Knoll‘.

Freie Fahrt hast Du dort nur;
Nutzt Du als Trio diese Spur.
Die Bestatter also fragen:
wie ist es mit dem Leichenwagen?
Der Dritte ist zwar ziemlich stumm.
Und liegt natürlich echt nur rum.
Auch gespannt frag ich recht frei
wie ist es, wenn man noch nicht drei.

Manche Schwangere im Spurt
Legte hin ne Sturzgeburt.
Das ist mir alles viel zu wild.
Für jede Ausnahme gibt es bald ein Schild.
Ich hoffe doch bald ist hier Schluss
mit dem riesengroßen Stuss.

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Uns‘re Pänz sind raderdoll.
treiben’s freitags immer toll.
Da wird fleißig demonstriert
und durch die Innenstadt marschiert.

Sind die Kinder konsequent?
Ich denke, da ist noch mehr Talent!
Auf der Straße jubelt’s Greta.
Ferienplanung? Weiter Kreta.
Avocado, iPhone, Mamas Kutsche
Klimaanlage und Wasserrutsche.
Primark hat den letzten Schick
Für die Näher ist’s der Strick.
Liebe Pänz ihr wisst genau
seid konsequent und dann macht Radau!

Doch konsequent wär‘ sowieso
Lebten alle Paleo.
Doch rohes Fleisch? Bah, dat is‘ fies.
Lieber gleich ins Paradies.

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Im Sommer gab der Geisel uns bekannt:
Auf mich warten Frau und Kind und Maus.
Bückte sich und rief: Applaus!

Was da keiner richtig blickte
Er sich selbst ins Rennen schickte.
Die Genossen voller Qual
Sekundierten: beste Wahl!

Die FDP wittert die Macht
Und ritt tapfer in die Schlacht.
Die Basis jubelt:
Marie-Agnes, alter Recke,
Lass den Geisel auf der Strecke.
Die weiße Mähne sitzt perfekt.
Auch die Zähne sind schon fest gebleckt.

Wen die CDU wird schicken,
lässt sich heute nicht erblicken.
Charmanter Mann oder Frau markant?
So mancher Name wird genannt.
Werden alte Namen poliert?
Oder wird ein neuer probiert?
Nur Hoppeditz der bleibt sich treu.
Bin jedes Jahr für Euch ganz neu.

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Wenn ich was zum Brexit sage
Möchte ich hier keine Klage!
Wann die Briten wirklich gehen
Kann doch heute keiner sehen.
Boris reißt das Maul weit auf
Bekommt doch immer wieder drauf.

Anders kannst du‘s nicht erklären.
Bei Johnson sich wohl die Personen mehren.
Morgens ist er in der Pflicht.
Abends wechselt er die Schicht.
Haut dann auf Europa ein.
Nachts backt er dann Brötchen klein.
Ob der Mann es wirklich kann
Das weiß keiner wirklich, man.
Es bleibt spannend auf der Insel.
Und ich höre schon Gewinsel.
Lasst uns bleiben, nehmt uns zurück.
Für mich wär das das größte Glück.

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Lasst uns doch den Blick mal schweifen.
In das Land mit Sternen und Streifen.
In den Staaten derselbe Lump.
Ihr wisst es genau: ich mein den Trump.
Der hat nicht wirklich aufgepasst.
Mal schauen ob es da noch kracht.
Was bei Nixon Watergate,
wird bei Trump echt abgedreht.
Der will die Ukrainer zwingen,
den Joe Biden zu verschlingen.
Und trotz allem, klopft mein Specht,
die Chance auf Wiederwahl nicht schlecht.

Doch wehe, wehe,
wenn ich auf das Ende sehe.
Fahren die Staaten weiter auf der Spur,
hilft der Welt nur eine Kur.
Denn weder Umwelt noch Diplomatie,
noch gutes Reden oder Sympathie.
Nichts ist mehr heilig, denn:
Hauptsache Amerika great again.

Ich weiß Bescheid, das ist kein Witz.
Denn ich bin Euer Hoppeditz!

Noch vieles könnte ich berichten,
so manchen weit’ren Vers Euch dichten.
Doch nun genug, wir wollen leben.
Lasst mit mir unser Bürgerhaus beben.

Ruft mit mir aus:
Karneval – HELAU
11 Pille – HELAU
Angermund – HELAU